Der Blaue Brief

Wenn die Schule den Eltern mitteilt, dass das Kind versetzungsgefährdet ist, spricht man von einem „Blauen Brief“. Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass man diese Benachrichtigung als „Blauen Brief“ bezeichnet? 

Die Bezeichnung „Blauer Brief“ für eine derartige Benachrichtigung stammt aus dem 18. Jahrhundert und die Quelle sind tatsächlich blaue Briefe. Damals mussten königliche Anordnungen in Form von Briefen mit möglichst blickdichtem Papier verpackt werden. Dieses Papier wurde oft aus alten Textilien von Uniformen hergestellt, die damals „preußisch blau“ waren. Dadurch waren die Briefe blau. 

Wenn also heute offizielle Dokumente verschickt werden, orientiert man sich an der altertümlichen Bezeichnung des „Blauen Briefes“. So müssen die Eltern eines versetzungsgefährdeten Kindes mindestens acht Wochen vor der Zeugnisausgabe offiziell informiert werden. Doch nicht nur in diesem Fall benutzt man den Begriff „Blauer Brief“. Auch Kündigungsschreiben werden manchmal so genannt, zum Beispiel wenn ein Soldat aus der Bundeswehr entlassen wird. 

Heutzutage sind diese offiziellen Briefe allerdings nur noch selten tatsächlich blau, denn das Papier müsste noch zusätzlich verfärbt werden, wodurch es teurer wird. 

Autor: de.ib 
Bild: Pixabay 

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