Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines
Das Erdgas von Russland nach Deutschland wird durch die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee transportiert. Am 26. September kam es zu vier Explosionen an Nord-Stream 1 und 2, doch wie kam es dazu, wer ist schuld daran? Was sind die Folgen?
Das Meeresgebiet rund um die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ist für Untersuchungen gesperrt worden, weil dort eine Woche lang (26.09.2022 – 03.10.2022) durch die Explosionen ununterbrochen Gas austrat.
Da es erst der Beginn der Untersuchung ist, kann niemand genau sagen, wer schuld daran war oder wie das überhaupt passieren konnte. Jedoch gibt es ein paar Vermutungen, denn hauptsächlich werden Russland und die U.S.A beschuldigt.
So beschuldigt der ehemalige Chef des ukrainischen Gaskonzerns Naftogaz, Andrij Koboljew, Russland. Er behauptet, dass Russland schon beim Bau der Pipelines Sprengstoff angebracht hätte. Damals war es bei der Sowjetunion üblich, Sprengstoff an kritischer Infrastruktur anzubringen, weil diese im Kriegsfall schnell zerstört werden müsste.
Laut russischen Medienberichten, sei die U.S.A verantwortlich. Die russische Internet Zeitung lenta.ru berichtet, dass ein Mehrzweck-Helikopter der Reihe MH-60R Strike Hawk der U.S.A neun Stunden lang m Tag vor den Explosionen über der Ostsee gekreist sei, und das nur 250km von den späteren Gaslecks entfernt. Der Kampfhubschrauber kann auch Ziele unter Wasser bekämpfen.
Direkte und unmittelbare Folgen haben die Explosionen nicht auf Deutschland, da die Pipelines aufgrund des Ukraine-Krieges ohnehin nicht vollständig in Betrieb waren. Jedoch ist der Gasaustritt das extrem schädlich für Umwelt und Klima. „Die Risse im Nord-Stream-Erdgaspipelinesystem unter der Ostsee haben zu der wahrscheinlich größten jemals aufgezeichneten Freisetzung von klimaschädlichem Methan geführt“, sagte der Leiter des International Methane Emissions Observatory (IMEO) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Dies trägt auch zur Erderwärmung bei. Außerdem sind die Pipelines so stark beschädigt, dass sie auf absehbare Zeit nicht nutzbar sein werden.
Text: de.ib
Bild: Pixabay