Russland-Ukraine-Konflikt: Wie kam es dazu?

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland eskaliert. Was früher von Putin als „militärische Aktion“ bzw. als „Friedensaktion“ bezeichnet wurde, ist heute zu einem Krieg geworden. Es werden auf zahlreiche Städte, Menschen und sogar auf Atomkraftwerken geschossen. Wie konnte es so weit kommen?

2013 wollte der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Yanukovych das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht unterzeichnen, da der russische Präsident Putin die ukrainische Führung überzeugen konnte, das Abkommen nicht mit der EU zu schließen, sondern dafür einen Vertrag mit Russland zu unterschreiben und sich so stärker an Russland zu binden. Dies geschah, obwohl die Ziele des EU-Abkommens in der Ukraine eine demokratische Umgestaltung sowie die Beachtung von Freiheits- und Grundrechten bedeutet hätten, was zu einem möglichen Beitritt der Ukraine in die EU hätte führen können. Außerdem hätte der Vertrag die Wirtschaftslage in der Ukraine verbessert.

Durch das Ablehnen des Vertrags entstand ein massiver Protest in Kiew und kurz danach eine 5-tägige Revolution vom 18. bis 23. Februar 2014. Während dieser Zeit annektierte Russland die Halbinsel Krim, d.h. sie besetzten dieses Gebiet militärisch und erklärten es zu einem Teil Russlands. 
Yanukovych wurde in der Folgezeit von Oleskandr Turchynov im Februar 2014 und von Petro Poroschenko im Juni 2014 ersetzt. Mit ihm wurde dann schließlich auch das EU-Abkommen unterzeichnet.

2014 eskalierte die Situation weiter, als die Ukraine wegen der Konflikte mit Russland, z.B. Annektierung der Krim-Insel, entschied, sie würde der NATO (North Atlantic Treaty Organization) beitreten, die Putin als den „Westen“ bezeichnet. Wenn ein NATO-Staat angegriffen wird, müssen automatisch die anderen Mitgliedsländer diesem Land militärisch helfen und ebenfalls in den Krieg ziehen. Putin fühlt sich hiervon bedroht, da Russland selbst kein Teil der NATO ist. Er möchte vielmehr gewissermaßen immer einen Staat „Abstand“ zur NATO bzw. zum „Westen“, um so die Sicherheit seines Landes zu garantieren. Neben Litauen und Estland ist auch Lettland seit 2004 als direkter Nachbar Russlands der NATO beigetreten. Dies geschah, obwohl bereits 1999 laut Putin vereinbart worden sei, dass sich die NATO nicht weiter nach Osten ausbreiten dürfe. Wenn die Ukraine nun ebenfalls der NATO beitreten würde, fühlt sich Putin bzw. Russland bedroht.

Putin meint außerdem, die Ukraine sei kein eigenständiges Land, sondern es gehörte im Herzen zu Russland, denn bis 1991 war die Ukraine Teil der Sowjetunion. Russland maschierte daraufhin im Donbass ein, das erste Mal am 13. April 2014. Wegen diesen Kriegen haben viele Länder wie Deutschland versucht, mit Russland einen Waffenstillstand zu organisieren. Dies wurde zwei Mal mit den Minsker Abkommen I und II versucht, leider ohne Erfolg.

Darum kämpften sie seitdem im Donbass weiter, bis Russland am 21. Februar 2022 die Gebiete Luhansk und Donezk als Volksrepubliken anerkannte. Damit waren sie aus Russischer Sicht also nicht mehr Teil der Ukraine. Drei Tage danach fing am 24. Februar die russische Invasion an.

Text: ol.se 
Recherche: jo.hu 
Bild: ol.se

Quellen: Wikipedia: Russisch-Ukrainischer Krieg, Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine

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