Herausforderung

Die Herausforderungen sind jetzt schon ein paar Wochen her. Es wurden etliche Erfahrungen gesammelt. Wir beide sind aus der Wilhelmshaven-Tour Gruppe und haben viel zu sagen. Wir sind Lilly und Lina aus dem neunten Jahrgang und wir waren auf Herausforderung.

Begonnen hat unsere Reise schon im Klassenzimmer, weil so eine Planung auch schon eine große Herausforderung ist. Bei der Gruppenfindung hatten wir keine Probleme; es war relativ schnell klar, dass unsere Gruppe (Lillith, Mia, Amy, Anna Lucia, Lina, Lilly und Lea) gut für uns passt und sich jeder wohlfühlt. Die Planung ist deutlich komplizierter als die Reise an sich; unser einziger Anspruch war, dass das Meer in der Nähe ist. Richtig hohe Ansprüche darf man gar nicht stellen, denn die meisten werden eh nicht durchgesetzt, und wenn, dann nur die einfachsten. Im Nachhinein hätten wir sicherlich mehr Kraft in die Planung stecken sollen. Manchmal waren wir vor Ort total aufgeschmissen, weil wir Wege nicht gefunden haben, die man hätte ausdrucken können. Eine Karte beispielsweise haben wir zum Glück vor Ort bekommen; hätten wir die nicht gehabt, wären wir total aufgeschmissen gewesen.

Am ersten Tag der Herausforderung sind alle Gruppen mit einem Startschuss von Frau Gerull gestartet. Mit dem Fahrrad sind wir bis Hemmingen gefahren, wo wir in die Bahn gestiegen sind, die nach Hannover ging. Von Hannover aus mussten wir nach Oldenburg fahren. Bis dahin war alles gut, und ab da begann die Herausforderung. In Oldenburg am Hauptbahnhof sind wir fünf Stunden sitzen geblieben, weil wir nie, wegen dem Fahrrad, in die Bahn gekommen sind. Der Zug war so überfüllt, dass kein einziges Fahrrad reinpasste. Bei einer Bahn haben nur zwei von uns reingepasst, und der Rest musste noch eine Stunde mehr warten. Solche Momente ziehen einen sehr runter, wenn man in der Situation ist, aber im Nachhinein lachen wir nur noch darüber. Als wir endlich alle am Wilhelmshaven Bahnhof angekommen sind, mussten wir nur noch bis zu unserer Bleibe radfahren. Um 21:30 waren wir endlich da, trotzdem mussten wir noch das Zelt aufbauen und kochen. Solche Tage bringen einen total an das persönliche Ende. Aber genau das sind die Herausforderungen, an denen man wächst. Vor Ort sind wir jeden Tag zum Strand gefahren, um dort zu schwimmen und einfach unsere Zeit zu verbringen. Jede Einzelne von uns hat angefangen, Bücher zu lesen, und wir denken tatsächlich auch alle, dass die Zeit ohne Handy sehr angenehm war. Jeden Abend saßen wir zusammen, haben so viel geredet, Werwolf oder Uno gespielt und richtig viele Flips gegessen (die im Angebot bei Aldi waren). Die Gruppe an sich war gar keine Herausforderung für uns, weil wir uns so gut verstanden haben. Es gab nicht einmal Streit; klar, Meinungsverschiedenheiten oder angespannte Stimmung, aber es war nicht so, dass sich jemand angeschrien hat. Vor der Herausforderung kannten wir uns gar nicht so gut, aber durch diese Extremsituation sind wir so krass zusammengewachsen und haben uns alle sehr geöffnet. Allerdings gab es auch Unfälle in unserer Gruppe; Lilly hat ihren Arm und ihr Fahrrad kaputtgemacht. Sie hat falsch gebremst und ist über ihr Fahrrad geflogen. Dabei hat sie ihren Arm angebrochen und das Schutzblech so verbogen, dass sie nicht mehr weiterfahren konnte. Zum Glück hatten wir Werkzeug dabei und konnten das Schutzblech rausziehen. Aber es sind auch direkt andere Leute auf uns zugekommen, um zu helfen. Das ist uns so oft passiert, dass Leute auf uns zugekommen sind, die total interessiert und hilfsbereit waren. Es ist ganz normal, dass man auch schlechte Erfahrungen macht, aber in diesen zehn Tagen haben wir so viele gute Erfahrungen gemacht. Eine ganz schlimme Erfahrung gibt es jedoch, die wir wahrscheinlich nie vergessen werden. Das war an einem sehr warmen Abend, als wir noch etwas essen wollten. Also sind Lilly, Lea und Mia losgefahren, um Chips zu kaufen. Als sie dort waren, kamen zwei Jungs in einem Opel Corsa angefahren und haben gefragt, wie alt sie sind. Lea hat gesagt, dass es die nichts angeht. Die Jungs sind dann weggefahren, haben eine halbvolle Coladose geworfen und ganz laut das Pyrotechnik-Lied gehört.

Das sind die wichtigsten Erinnerungen unserer Herausforderung. Es ist noch so viel mehr passiert, was wir gar nicht alles in so einen Text schreiben können.

Am besten geht ihr selbst auf Herausforderung und macht eure eigene Erfahrung.

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