Sind Affenpocken tödlich?

Affenpocken breiten sich momentan in großen Teilen Afrikas und auch in Europa aus, wo es auch schon erste Krankheitsfälle gibt. Sind sie gefährlich und kann man sich vor ihnen schützen? 

Was sind Affenpocken? 

Affenpocken sind Viren, sie gehören genauer zur Familie der „Pockenviren“. Eine Infektion kann Hautveränderungen verursachen, u.a. Ausschlag, Bläschen, Pusteln, Wunden und Schorf. Sie verursachen schmerzhafte Hautveränderungen im Genital- und Analbereich. 

Wie werden Affenpocken übertragen? 

Um das Risiko, an Affenpocken zu erkranken, zu senken, sollten Hautkontakte minimiert und insbesondere keine Ausschläge oder Wunden berührt werden. Das höchste Übertragungsrisiko geht von den Haut- bzw. Schleimhautläsionen aus. Eine Läsion ist eine Gewebebeschädigung, die durch eine Verletzung oder durch Erkrankung hervorgerufen wird. 

Um sich zu schützen, sollte man Läsionen so weit wie möglich mit Kleidung oder Verbänden abdecken, Personen mit Affenpocken sollten auf enge Körperkontakte/sexuellen Kontakt jeglicher Art (oral, anal, vaginal) vermeiden, solange ein Übertragungsrisiko besteht. 

Die Impfung ist der beste (aber nicht hundertprozentige) Schutz. In der Regel erhält man im Abstand von 28 Tagen zwei Dosen der Schutzimpfung gegen Affenpocken, die das Risiko eines Krankheitsausbruchs erheblich senken. Ein Medikament zur Behandlung von Affenpocken wird nur bei „Risikogruppen“ eigesetzt. Dazu gehören zum Beispiel immungeschwächte Menschen, beispielsweise solche mit einer HIV-Infektion. Das Medikament zur Behandlung von Affenpocken heißt Terovicimat. Es ist allerdings nur begrenzt verfügbar. 

Verbreitung von Affenpocken in Europa 

Die Affenpocken verbreiten sich in Europa. Die WHO hat bereits offiziell den weltweiten Gesundheitsnotstand in Bezug auf die Infektionskrankheit ausgerufen. Weltweit wurden bisher schon knapp 40.000 Fälle von Affenpocken registriert, die meisten davon in Europa. In seltenen Fällen kann die Erkrankung tödlich verlaufen: Bei unbehandelten Fällen stirbt etwa einer von zehn Erkrankten. In Zentral- und Westafrika wurde eine gesteigerte Mortalitätsrate bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. 

Wie die Statistik mit Daten der Data Science-Initiative Global.Health zeigt, hat es Spanien mit 120,4 bestätigten Fällen pro eine Million Einwohner in diesem Jahr besonders stark getroffen. Ebenfalls gravierend ist die Situation in den Niederlanden (58,9 Fälle pro Mio. Einwohner), Großbritannien (44,8 Fälle pro Mio. Einwohner) und Deutschland (37,2 Fälle pro Mio. Einwohner) (Stand: 15. August 2022). Im Osten Europas ist die Situation hingegen noch weitestgehend unter Kontrolle. Infektionen mit den Affenpocken gibt es hier nur wenige. 

Wird es eine weitere Pandemie geben? 

Viele Menschen befürchten nach der rasanten Verbreitung von Covid-19 eine weitere Pandemie. Der WHO zufolge könnten ähnlich wie bei Covid-19 Mutationen des Erregers das Infektionsgeschehen verschlimmern. Zudem ist die Übertragung von Tier zu Mensch eine reale Gefahr, die es zu verhindern gilt. 

Das Affenpockenvirus wird neben dem Menschen unter anderem durch Nagetiere, aber auch die namensgebenden Affen übertragen und lösen eine fieberhafte, pockenähnliche Erkrankung aus. Die Inkubationszeit (unter Inkubationszeit versteht man die Zeitspanne zwischen einer Infektion mit einem Krankheitserreger bis zu den ersten Anzeichen einer Erkrankung) beträgt schätzungsweise fünf bis 21 Tage. 

Autor: SE.MA

Quellen: 

https://www.aidshilfe.de
https://www.infektionsschutz.de
https://de.statista.com
https://www.br.de/nachrichten

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