Warum fällt so viel Unterricht aus?

Jede/r Schüler/in freut sich, wenn man Ausfall hat. Er/Sie kann länger schlafen, oder kommt schon früher nachhause, um dort seine Freizeit zu genießen. Doch nach einer Zeit wird es auch nervig immer Vertretung oder sogar keinen Unterricht zu haben. Durch den Stundenmangel hat man nämlich weniger Zeit und Stoff für die Arbeiten zu lernen und bei einer Vertretungsstunde lernt man eher weniger. Aber warum kommt es überhaupt zu dem vielen Unterrichtsentfall? 

Schuld an dem vielen Ausfall ist der zunehmende Lehrer/innenmangel an den deutschen Schulen. Laut einer aktuellen Umfrage des Radionetzwerks Deutschland sind über 12.000 Lehrstellen unbesetzt. Der Präsident des Deutschen Lehrverbands meint sogar, dass diese Zahl eine Untertreibung sei und es zwischen 30.000 und 40.000 unbesetzte Lehrer/innenstellen sind. Das ist eine Menge dafür, dass die Zahlen in den Bundesländern sehr variieren. Zum Beispiel gibt es in Brandenburg, Bayern, Hessen und der Rheinland-Pfalz keine Lücken, dafür aber in Nordrhein-Westfalen über 8.000. In Sachsen, Baden-Württemberg und bei uns in Niedersachsen sind es über 400 unbesetzte Stellen. Besonders hohen Einstellungsbedarf haben die Berufs- und Sonderschulen Deutschlands. 

Am Anfang des Schuljahres werden die Stundenpläne gekürzt und Nicht-Pädagogen/innen, wie Eltern als Schulhelfer/innen eingesetzt, um die Lehrkräfteknappheit wenigstens auf dem Papier zu decken und den Entfall vorübergehend zu vermeiden.

Jetzt bleibt aber noch die Frage offen,  wie es so weit kommt. Zum einen nimmt die Schüler/innenzahl immer mehr zu durch die geflüchteten Ukrainer/innen und den in 2015 geflüchteten Syrer/innen, für die man Pädagogen/innen braucht, die mit ihnen Deutschunterricht machen. Zum anderen wird der Lehrkraftberuf nicht gerade attraktiv gestaltet, was nötig wäre, um Leute für ein Lehramtstudium zu begeistern. Viele meinen, das Gehalt sei kein Problem, sondern die Lehrer/innen brauchen mehr Freiraum, um den Unterrichtsalltag nett zu gestalten, damit der Job nicht nur Informationen an die Schüler/innen weiterzugeben ist. 

Hoffentlich wird der Beruf bald attraktiver gestaltet, denn sonst werden die Zahlen der freien Lehrkräftestellen nicht aufhören zu wachsen.  

Text: em.al 

Bild: em.al

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