Milchersatz – wie gut sind Hafermilch, Mandelmilch und Co.?

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Für Veganer/-innen und laktoseintolerante Menschen sind Milchalternativen eine echte Bereicherung. Außerdem sind Hafel-,Madelmilch und Co. doch viel gesünder und umweltfreundlicher als die herkömmliche Kuhmilch. Doch stimmt das überhaupt oder ist das nur ein Trick, damit viele Menschen auf die „bessere“ Alternative umsteigen? 

Zu den häufigsten Milchalternativen gehören Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch und Reismilch. Die genannten Milchalternativen werben alle damit, dass sie sehr gut für die Umwelt sind, da weniger Treibhausgase freigegeben werden. Das stimmt zwar, reicht aber noch lange nicht, um umweltfreundlicher als die herkömmliche Kuhmilch zu sein. 

Unter anderem spielt auch der Wasserverbrauch und die Belastung von Gewässern durch unerwünschte Nährstoffanreicherungen eine große Rolle. Bei der Belastung der Gewässer liegen die Werte der alternativen Milchgetränke niedriger als die der Kuhmilch. Den höchste Wert bildet hier die Mandelmilch; dieser liegt bei 1,5 g, der Wert der Kuhmilch ist im Vergleich 9,2 g.  Der Wasserverbrauch der herkömmlichen Milch pro Liter liegt bei ca. 248L. Hafer- und Sojamilch haben beide einen Verbrauch von unter  3,5l pro Liter ( Hafermilch= 3,4l und  Sojamilch= 1,2l), somit haben sie einen deutlich geringeren Wasserverbrauch als die Kuhmilch. Doch am meisten Wasser verbrauchen Mandel- und Reismilch, mit jeweils 371L und 586L Wasser pro Liter der Milchalternative. 
Auch wenn die Kuhmilch bei dem Wasserverbrauch etwas punkten kann, hat sie bei den anderen Kategorien schlechter abgeschlossen als die Milchalternativen. Aus Perspektive der Umwelt sind die Milchalternativen also durchaus besser.

Eine weitere wichtige Frage ist auch, was gesünder ist bzw. was für den Körper besser ist? So einfach die Frage klingt, so schwer ist sie auch zu beantworten. Entscheidend für die Beatnwortung sind die jeweiligen Bestandteile. 

100 ml Kuhmilch bestehen zu 87% aus Wasser. Dazu kommen noch 4,8% Milchzucker,  0,1 – 4,0% Milchfett und 3,3 – 3,4% Milcheiweiß. 0,75% machen Lebenswichtigen Mineralstoffe aus wie Kalzium, Zink, Magnesium, Jod, Phosphor, Natrium und Kalium aus. Diese Mineralstoffe sind die Bausteine von Gewebe und Knochen und leisten wichtige Beiträge für einen perfekten Ablauf ziemlich aller Lebensvorgänge in unserem Körper. Neben Minealstoffen enthält Kuhlmich auch verschiedene Vitamine (A, B, B12, C, D, E). Sie machen bei dem Abbau von Energie aus Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen mit. Eine weitere Aufgabe von den Vitaminen ist es Hormone, Enzyme und Blutkörperchen aufzubauen. Zuletzt sind dann noch Folsäure und Enzyme in Kuhmilch zu finden. Folsäure ist für die Zellteilung und die Neubildung von Zellen enorm wichtig und Enzyme sind für den Stoffwechsel, Aufnahmen von Nährstoffen und die Regeneration unserer Zellen da. 

Sojamilch liefert alle Proteine, die der Mensch zum Leben benötigt, enthält aber 28 Kilokalorien pro 100 ml. Das sind nicht einmal halb so viele Kalorien wie bei Kuhmilch. Dafür ist Sojamilch reich an ungesättigten Fettsäuren, Folsäure und Isoflavonen. Isoflavone ähneln dem weiblichen Sexualhormon Östrogen. Sie können vor Osteoporose und Wechseljahresbeschwerden schützen. Für Säuglinge und Kleinkinder können Isoflavone allerdings schädlich sein. Im direkten Vergleich enthält Sojamilch jedoch gerademal ein Fünftel des in Vollmilch enthaltenen Kalziums. Einige Firmen fügen deshalb künstlich Kalzium hinzu – ebenso wie Vitamin B12, das von Natur aus in keinem Pflanzendrink enthalten ist. 

Hafermilch enthält kein Cholesterin, dafür aber fast so viele Kalorien wie Kuhmilch und liefert genauso viel Kalzium und zusätzlich wertvolle Ballaststoffe. Auch für Allergiker ist die Alternative gut, da sie, genua wie die anderen Milchersatzprodukte, keine Laktose und kein Milcheiweiß enthält. Diabetikern kann Hafermilch helfen den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, da der Drink i.d.R. ohne Zuckerzusatz auskommt. Menschen die an Zöliakie leiden müssen aber sehr vorsichtig sein, denn leider sind nicht alle Hafermilchmarken immer glutenfrei. Mandelmilch beinhaltet nur 22 Kilokalorien pro 100ml, allerdings auch kaum gesunde Inhaltsstoffe, denn die Mandeln machen in der Milchalternative, tatsächlich meist nur drei bis sieben Prozent aus. 

Reismilch hat mit 51 Kilokalorien pro 100 Milliliter fast so viele Kalorien wie Kuhmilch, da der Reis viele energiereiche Kohlenhydrate enthält, doch zugleich hat sie kaum Proteine und so gut wie keine Ballaststoffe, Vitamine oder Kalzium. Erschwerend kommt hinzu, dass der Reis fast immer importiert und mit Schwermetallen belastet ist. Um dieses Risiko zu minimieren, sollte man nur Bio-Reisdrinks verwenden. 

Was ist nun aber gesünder? Diese Frage muss letztendlich jeder für sich entscheiden, denn nicht jeder Körper ist wie der andere. Für Kinder ist Kuhmilch sehr zu empfehlen, denn sie brauchen z.B. für den Aufbau von Knochen und Zähnen das in Milch vorhandene Kalzium. Die Milchalternativen können meist die gleichen Inhaltsstoffe wie die Kuhmilch enthalten, doch oft ist es so, dass die Alternativen nur bestimmte Inhaltstoffe der Kuhmilch enthalten und das in unterschiedlichen Mengen. 

Der Kostenpunkt ist aber unterschiedlich. Je nachdem, ob man nun Eigenmarken oder Markenprodukte kauft, liegt der Preis bei Kuhmilch, wie auch bei Milchalternativen unterschiedlich. Allgemein gesehen sind aber die Alternativen z.T deutlich teurer als die Kuhmilch. 

Quellen: www.quarks.de, www.geo.de, www.test.de, www.ndr.de, www.sternenfair.de, www.landeszentrum-bw.de, www.tk.de, www.mylife.de

Autor: jo.na

Bild: jo.na

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