Straßenkinder
150 Millionen ist eine riesige Zahl. Es handelt sich hierbei weder um die Anzahl von zugelassenen Autos in Deutschland, noch um den Konsum von Weizenmehl in einem Jahr. Nein, es geht um Minderjährige, die zur Zeit überall auf der Welt die Straßen bewohnen. Von Zuhause weg, um ihrem früheren Leben zu entkommen, doch jetzt sind die meisten von ihnen Opfer von Alkohol, Drogen, Missbrauch und Gewalt. Doch wie überleben die Minderjährigen auf den Straßen und wie kann ihnen geholfen werden?
Die meisten Straßenkinder sind zwischen 14 und 18 Jahren, wenn sie ihre Heimatstädte oder Dörfer verlassen. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe für das Verhalten der Jugendlichen, jedoch kann man nur selten genau erfassen. Manchmal sind es die Eltern, die Familie oder andere, die die Minderjährigen zu ihren Taten treiben. Wenn sie nirgendwo bleiben können, ist es klar wo sie landen werden, auf der Straße, zwischen Alkoholikern/-innen, Drogenabhängigen und Vergewaltigern/-innen, die dort ihr Unwesen treiben. An Geschäften, Parks, Parkplätzen und verlassenen Seitenstraßen halten sich die Kinder und Jugendlichen auf. Vor allem nachts bevorzugen sie es, an leeren Plätzen zu schlafen, um gewalttätige oder sexuelle Übergriffe zu vermeiden. Sie halten sich deswegen oft in Gruppen auf. Leider ist es keine Untertreibung zu sagen, dass immer mehr Straßenkinder überfallen, verprügelt und missbraucht werden, Die meisten sind nicht einmal in der Lage, sich zu wehren und müssen beinahe täglich mit diesem Schwierigkeiten kämpfen. Viele von ihnen leben deshalb in Angst und tragen ein Messer oder ähnliches bei sich, um sich, im Ernstfall verteidigen zu können.
Auch das Betteln gehört zu ihrem Alltag. Zwar gibt es Hilfseinrichtungen, Stände oder Wägen, bei denen sich die Kinder Essen und Trinken holen können, doch viele von ihnen nutzen diese Gelegenheiten nicht, weil sie sich nicht trauen, es ihnen peinlich ist oder sie sich unwohl dabei fühlen. Außerdem sind die meisten dieser Angebote nur an bestimmten Tagen oder zu geregelten Uhrzeiten verfügbar und somit nicht jederzeit für sie erreichbar.
Es gibt auch einige Unterschiede zwischen Ausreißern und Straßenkindern. Ausreißer sind meist etwas jüngere Kinder, die für einen kurzen Zeitraum von Zuhause weglaufen und danach wieder zurückkommen, während Straßenkinder meist permanent aus ihrem früheren Leben entfliehen wollen. Natürlich will keiner von ihnen auf der Straße landen, jedoch gibt es, wie bereits erwähnt wurde, manchmal einfach keinen anderen Ort, an den die Minderjährigen gehen können.
Die Straßenkinder haben nicht die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, anders als sogenannte Pendler, die zwischen ihrem Heimatort und der Straße hin und her pendeln, um im besten Fall die Schule zu beenden und so wenig Zeit wie möglich mit ihren Familien zu verbringen.
Ohne Frage ist der Winter mit Abstand die härteste Zeit für die Jugendlichen und Kinder. Mit leichter Kleidung, wenig Essen und Schlafsäcken bei Minusgraden zu überleben ist etwas, was nur wenige von ihnen schaffen. Zwischen 5000-7000 Straßenkinder sterben jährlich, weil sie dem Winter nicht standhalten können. Gleichzeitig sind sie auch stark von vielen anderen Krankheiten wie Aids, Depression, etc. gefährdet, doch fehlt ihnen jede Form medizinischer Behandlung. Sie haben keinen Zugang zu Medikamenten, Arzneimitteln oder Krankenhäusern.
Straßenkindern kann geholfen werden, zum Beispiel mit der „Stück zum Glück“ Aktion von P&G und Rewe. Wenn man in seiner lokalen Rewe-Filiale beispielsweise Artikel von Ariel, Gilette, Oral-B, Pampers oder vielen mehr kauft, unterstützt man schon mit einer kleinen Spende die Straßenkinder in ganz Bangladesch. Insgesamt liegt der gespendete Betrag hier schon bei 700.000 Euro. Das Ziel ist es, eine Millionen Euro zu spenden. Auch gibt es sogenannte Streetworker die in verschiedenen Städten auf den Straßen versuchen, eine Bindung mit den Kindern und Jugendlichen aufzubauen, um ihnen mit ihren Sorgen und Ängsten zur Seite zu stehen. Wie bereits angedeutet gibt es viele Wege und Möglichkeiten, Straßenkindern weltweit zu helfen.
Helfen auch Sie mit einem kleinen Einsatz und haben sie teil an dem Geschehen! Hier ist eine Website aufgeführt, bei der Sie sich informieren und spenden können: https://strassenkinder-ev.de/
Quellen: https://www.brot-fuer-die-welt.de/ , https://www.geo.de/geolino/ , https://www.plan.de/ , https://alleantworten.de/ , https://www.kindernothilfe.de/ , https:// butterflyfish.de/
Autor: lu.ra
Bildquelle: Pixabay