Gedenkstättenfahrt Ravensbrück. Wie war es? Meine Erfahrungen!

Die Gedenkstättenfahrt fand vom 27.01. bis 29.01. in Ravensbrück statt. Wie es war und was wir gemacht haben, erzähle ich in diesem Artikel.
Wir sind mit der AG „Gedenkstättenfahrt Ravensbrück“, Frau Kallies und Herrn Sölken in das KZ Ravensbrück gefahren. Bevor wir dorthin gefahren sind, hatten wir freitags und samstags Blocktermine von 3-4 Stunden. Wir haben die Fahrt vorbereitet und über bestimmte Themen gesprochen, wie zum Beispiel das KZ an sich, verschiedene Biografien, und wir haben das Tagebuch der Anne Frank geschaut.

Am Montag, den 27.01., ging es dann los. Wir trafen uns in Hannover und von dort aus fuhren wir mit dem Zug. Als wir in Fürstenberg angekommen sind, gingen wir los, und uns wurde noch etwas über Statuen und alte Ställe der Tiere erklärt. Als wir schließlich an der Gedenkstätte ankamen, bezogen wir unsere Zimmer, und danach lernten wir unseren Tourguide für die drei Tage kennen. Wir hatten Zeit, das Gelände in Ruhe zu erkunden. Das war mir persönlich auch wichtig, um die vielen Eindrücke erstmal sacken zu lassen. Später gingen wir mit unserem Tourguide in Ruhe über das riesige Gelände, und er erklärte uns einiges über die damalige Zeit und zeigte uns Bilder sowie Zeichnungen. Es war wirklich spannend! Nach dem Abendessen trafen wir uns noch, um am Denkmal am See Blumen abzulegen. Der 27.01. ist der Internationale Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz. Wir legten die Blumen nieder, schauten hinauf, und plötzlich sahen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das machte uns alle sehr nachdenklich. Danach sprachen wir über unsere Emotionen und Eindrücke, damit niemand alleine mit den Themen und den Eindrücken klarkommt. Der Abend endete mit einer Runde Gesellschaftsspiele, und wir gingen in unsere Häuser zurück, um zu schlafen.
Am Dienstag besprachen wir die Themen für den Tag und machten uns auf den Weg zum Krematorium. Auf dem Weg begegneten wir der riesigen Gedenkwand, auf der alle Länder aufgelistet sind, die im KZ vertreten waren. Als Nächstes führte uns unser Guide zum Krematorium, wo er uns einiges darüber erklärte. Danach gingen wir zurück und unterhielten uns über die allgemeine NS-Zeit und erstellten einen Zeitstrahl. Darauf standen alle wichtigen Ereignisse, die in groben Zügen passiert sind. Nach dem Mittagessen beschäftigten wir uns mit einzelnen Häftlingen, die inhaftiert waren. Dazu durften wir eine Ausstellung besuchen, die alles rund um das Leben der Häftlinge erzählte. Es war wirklich spannend, und man bekam viele Eindrücke aus dem damaligen Leben. Einige originale Gegenstände wurden ebenfalls ausgestellt, darunter Kleidung und Briefe. Auch Armbinden, die von den Häftlingen zur Identifikation getragen wurden, waren zu sehen.
Am Mittwoch, unserem letzten Tag, machten wir nicht mehr so viel. Wir reisten schon recht früh wieder ab. Zuvor besuchten wir noch eine letzte Ausstellung, die sich mit den Aufseherinnen beschäftigte. Dort wurde auch ein Artikel aus dem „Hannoverschen Kurier“ vom August 1944 ausgestellt, in dem Frauen für den Job als Aufseherinnen gesucht wurden. Jeder konnte sich bewerben. Alte Sterne, Uniformen, Biografien, Interviews, Filme und Zeitungsausschnitte konnte man sich dort anschauen. Im letzten Workshop der drei Tage legten wir einen weiteren Zeitstrahl auf dem Boden, der sich mit den Aufseherinnen befasste. Als letzten Punkt gingen wir zum alten Siemensgelände und schauten uns dort alles noch einmal genau an. In einem Glaskasten war das Gelände im Modell nachgebildet, damit man sich einen besseren Eindruck verschaffen konnte. Auch einen Lageplan gab es, sogar mit einem originalen Foto. Auf dem Gelände standen jedoch nur noch die Umrisse der ehemaligen Gebäude, aber man konnte noch alte Schienen und Laderampen erkennen. Zum Abschied sprachen wir noch über unsere Eindrücke und Erlebnisse. Wir erhielten Postkarten mit alten Bildern von damals. Danach holten wir unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon wieder in Hannover.
Ich persönlich finde es sehr gut, dass die AG angeboten wird. Es ist wichtig, darüber aufzuklären. Am Ende der drei Tage habe ich viele Eindrücke und Emotionen mit nach Hause genommen. Es hat gedauert, bis alles richtig verdaut war. Es waren spannende und informative drei Tage. Ich kann es jedem sehr empfehlen, einmal mitzufahren!
Ein Artikel von An.Wil