Die Sache mit dem Weihnachtsbaum

Kaum vorstellbar, dass der Weihnachtsbaum einmal eine Palme war, oder? Doch zwischen Lebkuchen, Rentieren und Engeln ist der Weihnachtsbaum das mit Abstand bekannteste Symbol des Weihnachtsfestes. Mit Lichtern und Kugeln geschmückt, bietet der Nadelbaum einen schönen Anblick, doch woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaumes eigentlich und wie umweltfreundlich ist das Ganze? 

In der Bibel würde man den Weihnachtsbaum jedenfalls nicht finden, aber zumindest im Islam wird ein Bezug zwischen Jesu Geburt und einem Baum hergestellt. Jesus wurde laut Koran nämlich unter einer Palme geboren. Vermutungen nach, stammt unser Tannenbaum allerdings aus einer Heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende war es Brauch, sich Wintermaien ins Haus zu holen. Die grünen Tannenzweige galten als Zeichen von Hoffnung und Schutz und sollten böse Geister aus den Häusern der Menschen vertreiben. So wurde also aus der Palme der Tannenbaum, doch der Baum hat Wurzeln in der christlichen Geschichte.
Der Paradiesbaum mit dem roten Apfel aus der Geschichte von Adam und Eva war ein immergrüner Baum. Die einzigen Bäume, die das ganze Jahr über grün sind, sind Nadelbäume. Daher also der Weihnachtsbaum. 
Auch das Schmücken des Baumes kommt von der Wintersonnenwende. Als Ehrung des Sonnengottes und zum Schutz vor bösen Geistern wurden goldene Nüsse, Datteln und Äpfel an den Baum gehängt. Diese Tradition startete im Südwesten Deutschlands und breitete sich überall aus. Heute hat sich dieser altertümliche Brauch zu bunten Weihnachtskugeln, Lichterketten und anderem Christbaumschmuck gewandelt. Heute ist das Aufstellen und Schmücken eines Weihnachtsbaums fester Bestandteil des Weihnachtsfestes. 


30 Millionen; Das ist die Zahl an Bäumen, die jedes Jahr zum Weihnachtsfest für uns gefällt werden. Aus ökologischer Sicht scheint das mehr als bedenklich. Doch eine Alternative besteht bereits, denn künstliche Weihnachtsbäume erobern zunehmend den Markt. Ob es allerdings tatsächlich umweltfreundlicher ist, sich einen Kunststoffweihnachtsbaum an Stelle eines echten Baumes zu kaufen, wird schwer diskutiert. 
Ein offensichtlich positiver Aspekt ist, dass die Kunststoffbäume wiederverwendet werden können. Anstatt also jedes Jahr einen neuen Baum zu kaufen, werden die künstlichen Imitationen einfach wieder verpackt und im Schrank verstaut. Auch entfiele damit der CO2-trächtige Transport der Bäume vom Wald, über die Händler/innen zu den Kund/innen.
Neben den meist langen Transportwegen gibt es noch weitere Schwierigkeiten, denn es müssen auch die Pflege und Entsorgung der Bäume mit berechnet werden. Dazu zählt zum Beispiel das Düngen der Bäume oder die Rodung von Grünflächen für die Weihnachtsbaumplantagen.

Aus ökologischer Sicht macht es außerdem einen Unterschied, ob der Weihnachtsbaum in den Müll geworfen oder verbrannt wird. Beim Verrotten setzt der natürlich Baum nämlich Methan frei, das als Treibhausgas wesentlich schädlicher ist als Co2 (16 kg Co2- Äquivalente). Wird er einfach verbrannt, ist dies deutlich umweltfreundlicher, denn es wird nur so viel Kohlenstoff frei, wie er bereits beim Wachsen gebunden hat (3,5 kg Co2-Äquivalente). Der Plastikbaum dagegen lässt bereits bei der Herstellung rund 40 kg Co2-Äquivalente frei, was eindeutig schädlicher ist als der Ausstoß eines echten Baumes. Das sind also, je nach Entsorgungsweise des Baumes, zwei- bis zehnmal so viele klimaschädliche Emissionen wie bei echten Bäumen. Um wirklich umweltfreundlicher zu sein, müsste der Konsument den künstlichen Baum ca. 20 Jahre verwenden, was nur die Wenigstens tun.

Schlussfolgern kann man also sagen, dass es darauf ankommt, wo der Baum ursprünglich herkommt und wie er später entsorgt wird. Ist man sich nicht sicher, sollte man vorzugsweise lieber beim natürlichen Original bleiben.

Autor: Lu.ra

Quellen:
www.ndr.de, www.helles-koepfchen.de, www.magdochjeder.de und www.geo.de
Bildquelle: Foto selbst geschossen

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