Zoo – Traum oder Albtraum

Einen entspannten Nachmittag verbringen und dabei noch exotische Tiere beobachten. In Zoos oder sogenannten „Zoologischen Gärten“ kann man dies vermutlich am besten machen. 
Neben Tier-Shows und Streichelgehegen gibt es unzählige Besucherattraktionen und vor allem Tiere, die die Leute beinahe magisch anziehen. Doch Zoos haben auch einige Schattenseiten.

Zoos sind für alle Altersgruppen und verdienen jährlich sehr viel Geld an den Besuchen der Tourist/innen. Meist werden in Zoos nur exotische Tiere mit großem Schauwert gehalten. Der Schauwert dieser Exoten ist deshalb so unglaublich hoch, weil sie in den jeweiligen Städten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht heimisch sind und die Menschen nicht das Geld haben, um sich einen Ausflug in die Heimat der Tiere zu leisten.   

Dass vor allem jüngere Besucher/innen Zoobesuche genießen, liegt auf der Hand, doch dass einige Menschen nicht besonders große Fans von den Tierparks sind, ist ebenfalls bekannt. Diese Einstellung hat mit der Haltung der Tiere zu tun, denn den Zoos wird oftmals vorgeworfen, die Tiere nicht artgerecht zu halten bzw. zu behandeln. 
Obwohl dieses Meinungsbild nicht unpopulär ist, dürfen in Zoos Tiere weiterhin gehalten werden, solange dies „artgerecht“ geschieht. Artgerecht bedeutet dabei, dass die Tiere mit allem versorgt werden, was sie zum Leben brauchen und sich in ihrer Umgebung wohl fühlen. Einerseits, müssen die Gehege und Käfige der Tiere deren normalem Lebensraum entsprechen. Ein Eisbär sollte beispielsweise nicht im einem wüstenartigen Gehege ohne Wasser gehalten werden, da Eisbären für gewöhnlich am Nordpol, zwischen Eis und Meer leben. Sie sind damit nicht an die Wärme gewöhnt. Es müsste also auch für eine Klimaanlage gesorgt werden, die die Kälte annähernd repräsentieren kann. Andererseits muss dafür gesorgt werden, dass Tiere, die in Rudeln oder Gruppen leben, auch im Zoo, mit mehreren Artgenossen gehalten werden. Wenn dies nicht berücksichtigt wird, fühlen die Tiere sich möglicherweise einsam oder unwohl und das gilt es natürlich zu vermeiden.  

Leider wird sich jedoch nicht in allen Zoos an diese Vorschriften gehalten. Tierschützer werfen den Zoos regelmäßig vor, dass der Jagdinstinkt einiger Tiere, beispielsweise unter den in Zoos herrschenden Umständen, nur schwierig nachgeahmt werden kann.  Zwar werden natürliche Nahrungsmittel verfüttert, die in der Natur der Tiere vorkommen,  wie zum Beispiel bei Löwen, Antilopen, jedoch kann bei der Fütterung nicht genau wie in freier Wildbahn eine Verfolgungsjagd nachgeahmt werden.  
Oft kann durch das Verhalten der Zootiere bereits festgestellt werden, ob sie sich wohl fühlen und richtig behandelt werden. Ein Bär, der in seinem Gehege seine Runden dreht – ein bekanntes Beispiel, welches der ein oder andere vermutlich bereits gesehen hat.  Diese Art von Benehmen kann als Verhaltensstörung bezeichnet werden. In Zoos wird dieses Phänomen auch als „Zoochose“ betitelt. Das Wort setzt sich dabei aus den Wörtern „Zoo“ und „Psychose“ zusammen. Aber nicht nur die im Beispiel beschriebenen Phänomene zählen zu solchen Verhaltensauffälligkeiten, auch Stress, Angst, Essstörungen, Rastlosigkeit und Reaktionslosigkeit gehören dazu.  Laut dem Verband der Tierversuchsgegner, ergab eine 2014 durchgeführte Studie des „Great ape Project“, dass allein im Menschenaffenhaus jeder zweite der Affen Zeichen von psychischen Störungen aufweise.
 
Obwohl die Haltung von exotischen Tieren in Tierparks also eigentlich legal ist, können Tiere von der ständigen Gefangenschaft bleibende Schäden davontragen; auch dann, wenn vermeintlich alle ihre Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt wurden. Zoos sind schöne Attraktionen, die man gerne besucht, man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Tiere trotz alledem nicht in ihrem natürlichen Umfeld leben, sondern in Gehegen.

Quellen:
https://www.tierschutzbund.de/
https://www.tierrechte.de/
https://www.google.com/

Autor: lu.ra
Bildquelle: Pixabay

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