Wasserknappheit in Afrika
Afrika hat die schlechteste Wasserversorgung der ganzen Welt. Es fehlt Trinkwasser, Nutzwasser zu sanitären Zwecken und Wasser für die landwirtschaftliche Produktion. Doch was sind die Ursachen von diesem Problem? Was könnte helfen, das Problem zu lösen und was wird bereits dagegen unternommen?
Viele Menschen in Afrika leiden an Wasserknappheit, das geht sogar so weit, dass Menschen und Tiere durch unsauberes Wasser sterben und die Landwirt/innen Probleme haben, Lebensmittel anzubauen oder ihre Tiere zu versorgen. Natürlich ist das nicht überall in Afrika so, jedoch trifft dies auf etwa 36% der Bevölkerung zu, sodass über 300 Millionen Menschen betroffen sind – also mehr als dreimal so viele Menschen, wie die Menschen, die in Deutschland leben.
Die Bevölkerungsentwicklung ist eines der vielen Ursachen für das massive Wasserproblem in Afrika, denn es werden mehr als 36 Millionen Menschen jährlich geboren, also wird immer mehr Wasser, das nicht da ist, benötigt. Außerdem steigt der Lebensstandard der Menschen und die künstliche Bewässerung der Landwirtschaft weitet sich aus. Auch die Wärme macht Schwierigkeiten, in Afrika ist es meisteins warm, was dazu führt, dass viel Wasser verdunstet. Diese Situation bessert sich nicht, da das Klima durch den Klimawandel immer wärmer wird.
Oft ist das vorhandene Wasser nicht trinkbar, sondern giftig. Von einer Fluoridbelastung im Grundwasser sind etwa 260 Millionen Menschen betroffen. Fluoride kommen fast überall in der Natur vor, doch werden in überhöhter Dosis giftig. In Äthopien befindet sich 1,3 bis 300 mg/L Fluorid im Wasser, also zu viel. Diesbezüglich möchte das EU-finanzierte Projekt FLOWERED das Wasser entfluoridieren, also das überschüssige Fluorid aus dem Wasser entfernen. Zu diesem Zweck wurde ein bestimmtes Entfluoridierungsgerät entworfen und entwickelt, das das Wasser mithilfe von einer Umwälzpumpe und einer Autobatterie mit Octacalciumphosphat vermischt. Das soll den Anteil von Fluorid in Wasser senken. Es hat einen Wasser-Tank von 20 Litern. Der Preis für solch eine Maschine beträgt 220 US-Dollar (ca. 200 Euro).
Von vulkanischem Boden kann man Wasser ernten. Dazu muss man in der richtigen Stelle mindestens einen halben Meter graben, dann findet man Dampf. Die „richtige Stelle“ kann man finden, indem man auffälliges sehr grünes Gras sucht, das wächst in einer Linie quer durch das Tal. Das Wasser schmeckt leicht nach Schwefel, dennoch ist es eine gute Möglichkeit, Wasser zu bekommen. „Menschen in Kenia verwenden solche Techniken und sagen, dass sie ohne diesen Dampf nicht überleben würden.“(https://www.deutschlandfunkkultur.de/wasser-ernten-in-afrika-mit-technik-gegen-trockenheit-100.html 30.03.2022) Um die Ernte des Wassers zu automatisieren, werden Rohre in den Graben befestigt, die zu einem Tank führen. Der Dampf sammelt sich in Form von Wasser in den Rohren und wird zu dem Tank weitergeleitet. Jeder kann auch mittels Geldspenden dafür sorgen, dass Kindern in Not der Zugang zu sauberem Trinkwasser gewährt wird. UNICEF sammelt Spenden und baut anhand der Spenden, Brunnen für Wasser auf, sodass die Menschen dort etwas zu trinken haben und nicht unbedingt große Systeme bauen müssen, nur um Wasser zu bekommen, vor allem weil nicht jeder dazu fähig ist.
Wasser vom Boden zu sammeln, ist nicht nötig, denn man kann Wasser-Türme bauen. Im Jahre 2007 entwickelte der Architekt Arturo Vittori einen Turm, der verdampftes Wasser in der Luft aufnehmen kann, da in der Luft weltweit etwa 12 900 Kubikkilometer mit dem bloßen Auge nicht sichtbares verdampftes Wasser schwebt. Doch der Turm lagert nicht nur Nebeltropfen, er sammelt auch Regenwasser. Außerdem bildet sich Morgentau an der Oberfläche, der ebenfalls gesammelt wird. Der Turm heißt „MoonBase Two“ und wurde ursprünglich entwickelt, um Forschern längere Aufenthalte auf dem Mond zu ermöglichen, Arturo Vittori erklärte: ,,Das Wasser muss von der Erde gebracht und dann auf dem Mond in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwertet werden!“. Mit dem Turm können große Wasservorräte gesammelt werden. Seit 2015 steht in Äthiopien der bekannteste und erste Turm, er wird auch als „Warka-Turm“ bezeichnet, inspiriert vom äthiopischen Wort für „Feigenbaum“. Ein kleiner Warka-Turm kostet etwa 3000 US-Dollar (ca. 2700 Euro) und kann mehr als 50 Menschen täglich mit Trinkwasser versorgen, so ein Turm kann sogar vor Ort gebaut werden, da er aus Materialien besteht, die in Afrika leicht zu finden sind, wie zum Beispiel Bioplastik, Bambus, Hanf und Metallbolzen. Das Wasser wird am Boden des Turmes in einem 3.000-Liter-Wassertank gelagert. In einem Tag werden etwa 75 Liter Wasser gesammelt.
Die Menschen dort können sich zwar selber gut helfen, doch es wäre schneller und einfacher, wenn sich andere Menschen beteiligen und zum Beispiel Geld an Organisationen spenden, die sich dafür einsetzen, dass sich die Lage in Afrika bessert.
Text: de.ib
Bild: Pixabay