Alles wird teurer – warum?
Wir Menschen haben einen sehr hohen Fleischkonsum, der sich in den letzten Jahren sehr erhöht hat. So isst ein Deutscher pro Jahr ca. 60 kg Fleisch also pro Woche rund 1 kg. Aber ist unser erhöhter Fleischkonsum auch der Grund für die aktuelle Preiserhöhung von Fleisch und anderen Lebensmitteln?
Nein, unser hoher Fleischkonsum ist tatsächlich nicht der Grund, sondern die aktuelle Inflation in Deutschland. Inflation bedeutet so viel wie Verminderung des Geldwerts und Steigung des Preisniveaus. Gründe für die Inflation 2022 sind der Ukraine-Krieg, der sich besonders auf die Energiepreise auswirkt, sowie die durch Corona beeinträchtigten Lieferketten.
Diese Steigerung des Preisniveaus bekommen die Landwirte mit Viehhaltung und die Fleischverarbeitungsindustrie besonders zu spüren. Die Kosten für Tierfutter, Energie und Düngemittel sind im vergangenen Jahr sehr stark angestiegen. Die Düngerpreise haben sich sogar verdrei- bis verfünffacht. Um diese Kosten bezahlen zu können, wurden die Fleischpreise erhöht. Im März 2022 lagen somit die Fleischpreise schon um 19,04% höher als im März 2021. Schweinefleisch wurde pro kg 5,8 Cent teurer und Rindfleisch wurde pro kg 6,9 Cent teurer.
Aber bei Fleisch hört die Inflation nicht auf. Nahezu alle Lebensmittel sind von der Preiserhöhung betroffen. Insbesondere sind die Preise seit Jahresbeginn bei Tomaten, Fleisch, Mehl und Backwaren gestiegen. Die Preissteigerung beträgt bei Tomaten, Gurken und Salat 9%, bei Fleisch 3,5%, bei Obst 2,5% und bei Teigwaren bis zu 10,7%.
Bei Mehl und Brot müssen wir uns allerdings keine Sorge über Knappheit machen, da Deutschland kein Brotgetreide importiert und zudem der zweitgrößte Getreideproduzent in der EU ist. Das heißt, der Ukraine-Krieg hat darauf keine große Auswirkung. Anders ist das jedoch bei Sonnenblumenöl und Sonnenblumenkernen, bei denen die Lieferungen begrenzt sind, da die Ukraine und Russland die größten Produzenten und Exporteure sind. Trotzdem sind Hamsterkäufe, wie es die meisten Menschen aktuell machen, auch hier nicht nötig und machen die Lage nur noch schlimmer. Die Ölmühlen können schlichtweg nicht hinter der stark steigenden Nachfrage nachkommen und mehr produzieren.
Text: em.al
Bild: Pixabay