Interview Spendenaktion
Die zwei Schülerinnen Eva Alali und Nardin Hussein aus der 9R3 haben vom 13.02 – 17.02 eine Spendenwoche gestartet, um auf das Erdbeben in der Türkei und Syrien, Aufmerksam zu machen. Wir haben mit ihnen ein Interview geführt, um mehr über ihr Projekt zu erfahren.
ReuterTimes: Wie seid ihr darauf gekommen, Spenden für die Türkei und Syrien zu sammeln?
Eva und Nardin: Wir haben Videos von anderen Leuten gesehen, die einen Kuchenverkauf gemacht haben und sind auf die Idee gekommen, selber einen zu machen.
Wir haben Frau Gerull eine E-Mail geschickt, um das zu beantragen, aber es wurde abgelehnt, da wir aus hygienischen Gründen nicht backen durften. Dann haben wir aber von jemandem die Idee bekommen, dass wir einfach so Spenden sammeln könnten. Dies wurde dann auch beantragt und genehmigt.
ReuerTimes: Habt ihr selber auch Kontakt zu Leuten aus der Türkei oder Syrien?
Nardin: Ich nicht, denn ich komme aus dem Irak, aber es hat mich trotzdem sehr getroffen.
Eva: Meine Familie kommt aus Nordsyrien und das, was passiert ist, war in Südsyrien. Aber es hat uns trotzdem leid getan, weil die Leute wirklich jede Hilfe brauchen.
ReuterTimes: Wie seid ihr beim Sammeln der Spenden vorgegangen?
Eva und Nardin: In der Schule haben wir ganz viele Flyer verteilt und auch auf Iserv haben wir eine Email geschrieben, damit alle auf unser Projekt aufmerksam werden.
In der Aula haben wir dann alles aufgebaut mit Boxen und einer Stellwand. Dort haben wir auch unser Plakat hingehangen. Natürlich haben wir auch Umschläge angeboten falls jemand anonym spenden wollte.
ReuerTimes: Habt ihr das komplette alleine gemacht oder hattet ihr Unterstützung?
Eva und Nardin: Wir haben allein gestartet und alles alleine organisiert. Als wir den Stand aufgebaut haben, haben wir eine Email bekommen, mit der Info, dass Frau Yeyrek uns zusätzlich unterstützen möchte. Sie ist dann manchmal zu uns gekommen und hat mit uns geredet.
ReuterTimes: Wollt ihr mal erzählen, wie so ein Tag bei euch abgelaufen ist?
Eva und Nardin: Wir sind immer fünf Minuten vor der Pause aus dem Unterricht gegangen und haben dann unseren Stand aufgebaut und gewartet bis jemand kommt. Eigentlich kam immer direkt jemand, da sie unser Plakat gesehen hatten.
ReuterTimes: In welcher Alterskategorie waren die Spender?
Eva und Nardin: Die meisten waren 5.- oder 6.-Klässler, aber es kamen auch viele Lehrer/innen und Schüler/innen aus anderen Klassen.
ReuterTimes: Hatte ihrer einen bestimmten Betrag im Kopf, den ihr unbedingt erreichen wolltet?
Eva und Nardin: Unsere Wunschsumme waren eigentlich 500€, aber wir haben sogar mehr gemacht, was uns sehr glücklich macht. Insgesamt konnten wir 687€ für die Erdbebenopfer sammeln.
ReuterTimes: Abt ihr das Geld einer bestimmten Organisation gegeben?
Eva und Nardin: Ja, Frau Yeyrek hat uns dabei geholfen. Sie hat das Geld an das kurdische Rote Kreuz „Heyva sor“ über das Schulkonto überwiesen. Natürlich hat sie unsere Namen dazu geschrieben. Sie meinte das es besser wäre, wenn man das Geld über das Schulkonto überweisen würde. Deswegen hat sie zu dem Geld unsere Namen geschrieben und dann von dem Schulkonto aus an eine Organisation überwiesen, die sich für die Erdbeben, in der Türkei und in Syrien, einsetzt.
ReuterTimes: Wie habt ihr euch gefühlt als gespendet wurde?
Eva und Nardin: Wir haben uns sehr gefreut. Es hat uns sehr glücklich gemacht, zu sehen, dass Leute helfen wollen und dass es sie auch interessiert.
ReuterTimes: Habt ihr in der Zeit auch negative Erfahrungen gesammelt?
Eva und Nardin: Ja leider, als ich wir wie in der Aula saßen, haben Leute aus unserem Jahrgang, die über uns auf der Brücke waren, Kleingeld auf uns geworfen. Das haben sie sogar mehrere Tage lang gemacht und haben auch nicht damit aufgehört.
ReuterTimes: Und was war das schönste was ihr erlebt hat?
Eva und Nardin: Als Kinder aus den jüngeren Jahrgängen zu uns kamen, haben sie uns gesagt, dass das Geld von den Eltern ist und dass sie ihren Kindern das extra für unsere Spendenaktion mitgegeben haben. Oder auch als einer aus unserer Klasse zu uns kam und als er uns das Geld gab, meinte er, dass das Geld von seiner Mutter sei.
ReuterTimes: Wie haben eure Freunde und eure Klasse darauf reagiert?
Eva und Nardin: Alle waren sehr stolz.
ReuterTimes: Dankeschön für das Interview.
Eva und Nardin: Gerne!
Autor: jo.na
Bild: jo.na