Teil 2. Die Wahrheit über Nestlé
Der Lebensmittelhersteller Nestlé stand unter Kritik: Abkaufen der Wasserrechte von staatlichen Wasserbehörden und Regenwaldzerstörung im Süden von Afrika, Pakistan und Äthiopien. (Unseren ersten Artikel dazu findest du hier.)
Nun steht der Großkonzern auch wegen Tierversuchen an Mäusen mit Botox in der Kritik. Hinzu kommt gefährliche Babynahrung, welche mit dem Slogan „am nächsten an der Muttermilch“ bekannt wurde. Was steckt genau dahinter?
,,Nestlé Skin Health“ ist ein Tochterunternehmen, welches Nestlé 2014 gründete. Die Firma vertrieben seitdem Botoxmittel der Firma Ipsen. Das Problem daran: Im Auftrag von Ipsen und damit auch im Sinne von Nestlé werden die Produkte zuvor an Mäusen getestet. Dies geschieht, indem die Mäuse das Produkt in den Bauch gespritzt bekommen. Stirbt die Hälfte der getesteten Mäuse, gilt die Dosis als zu hoch. So testen die Wissenschaftler/innen die Wirksamkeit ihrer Produkte. Derzeit macht sich Nestlé damit streng genommen am Leid der Tiere mitverantwortlich.
Man kann nur darauf hoffen, dass Nestlé dafür sorgt, den Verkauf von Botox, der Firma Ipsen, einzustellen und den Einsatz alternativer Testverfahren voranzubringen. Viele Marktführer testen jetzt anstelle von Tierversuchen mit menschlichen Zellen, Ipsen arbeitet an der Alternative, anstelle von Tieren.
Nicht nur für die Botoxprodukte stand die Firma bei Tierversuchen unter Kritik. 2011 stellte sich heraus, dass auch die Eisteemarke ,,Nestea“ mit Tierversuchen getestet wurde, um die Verträglichkeit zu prüfen.
Doch auch im Bereich Babynahrung steht Nestle unter Kritik. „Changing Markets Foundation“ testete die Babynahrung von Nestlé, welche unter dem Werbeslogan „Am nächsten an der Muttermilch“ vertrieben wird. In dem Bericht heißt es, Nestlés Babynahrung basiere nicht auf Ernährungswissenschaften, also die Gesundheit und Ernährung des Babys, sondern auf Profit und Wachstum der Produkte. Dazu habe Nestlé in China 2008 verunreinigtes Milchpulver gekauft, welches böse Folgen verursacht haben soll. Sechs Babys seien demnach daran gestorben und 300.000 weitere Babys mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Nestlé versteht nicht, warum es immer erneut zu Kritik kommt. Sie sagten, sie haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Diese haben sie versucht zu korrigieren und direkte Gespräche mit Kritikern gesucht. Da bleibt die Frage: Warum gibt es dann immer wieder neue Skandale?
Quelle: Handelsblatt
Autor: en.sc
Beitragsbild: en.sc
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