Kinder helfen Kindern: Spendenaktion für ukrainische Flüchtlinge an der ERS
Der Kurs Gesundheit und Soziales aus Jahrgang 9 sowie der Leistungskurs Geschichte der Q1 veranstalteten, motiviert von der berührenden Geschichte eines betroffenen Schülers aus dem G&S-Kurs, am Mittwoch, den 09.03.2022, eine
Spendenaktion für die Geflüchteten aus der Ukraine.
Die Mutter des besagten Schülers ist gebürtige Ukrainerin. Als wir in einer unserer G&S-Stunden über die angespannte Lage in der Ukraine sprachen, erzählte er, dass seine Mutter in die Ukraine fliegen müsste, um sich vor Ort um ihre Familie zu kümmern, die dort noch lebt. Kurz nach ihrer Ankunft marschierte Russland in die Ukraine ein, womit der Krieg begann.
Mit dem Besuch in ihrer alten Heimat wurde die Mutter unseres Mitschülers zusammen mit tausend anderen Menschen zur Flüchtenden. Nur unter unzumutbaren und schrecklichen Bedingungen konnte sie wieder
zurück nach Deutschland gelangen. Zusammen mit anderen Flüchtlingen, darunter eine Mutter mit ihrem Baby, fuhr sie mit einem Shuttlebus in Richtung ukrainisch-polnische Grenze. Die Fahrt dauerte 12 lange Stunden, da der Fahrer einige Umwege nehmen musste.
Wachposten, auf die sie stießen, drohten ihnen zum Beispiel die Reifen zu zerstechen. Den letzten Rest bis zur Grenze legten sie dann noch zu Fuß zurück, wo unser Mitschüler und sein Vater die Mutter wohlbehalten wieder
in Empfang nehmen konnten.
Als wir diese berührende Geschichte hörten, wollten wir schnellstmöglich etwas Gutes tun und helfen. So kamen wir auf die Idee, Sachspenden zu sammeln und diese dann zum Flüchtlingslager in Laatzen zu bringen.
Nachdem wir uns noch in derselben Stunde die Erlaubnis der Schulleitung eingeholt hatten, haben wir uns über die Annahmestelle an der Messe informiert und einen Flyer für unsere Mitschüler erstellt. Bereits am nächsten Tag sind einige von uns durch die Klassen gegangen, um zum Spenden aufzurufen und die Flyer zu verteilen. Wir durften sogar eine Durchsage per Lautsprecher machen, um auf die Spendenaktion besonders aufmerksam zu machen. Unsere Lehrerin hat uns in dem Projekt unterstützt, indem sie noch einen Elternbrief erstellt hat.
Am 09.03. war es dann so weit: Von der ersten Minute an hatten wir gut zu tun, denn wir wurden von den (Groß-)Eltern, Schüler*innen und Mitarbeiter*innen der Schule mit vielen großzügigen Spenden bedacht. Die
Kleidung, Hygieneprodukte und Spielzeuge wurden von uns sortiert und in Kisten verpackt. Als die räumliche Kapazität des Raums B 111 erschöpft war, mussten wir sogar auf den Flur ausweichen.
Am Ende des Tages haben viele fleißige Schüler*innen geholfen, die Kartons und Tüten in den DS- Raum zum
Zwischenlagern zu bringen. In der folgenden Woche haben nochmal viele Schüler*innen, Lehrer*innen, Kurse und Klassen mitgeholfen, die Spenden zu sortieren und zu ordnen. Außerdem hatten die Geflüchteten und die Familien, die Geflüchtete aufgenommen haben, die Möglichkeit, sich Hygieneprodukte, Spielzeuge oder Kleidung direkt an der Schule abzuholen.
Der ursprüngliche Plan, die fertig gepackten Kartons von den Oberstufenschüler*innen nach Laatzen zu bringen, musste kurzfristig verworfen werden, da die Spendenbereitschaft so überraschend groß ausgefallen war. Stattdessen fanden wir eine Pattenser Spedition, die sich bereit erklärte, die Spenden am 18.03. mit einem LKW zum Flüchtlingslager an der Messe zu bringen.
Als Fazit kann man sagen, dass die Spendenaktion ein voller Erfolg war, mit der vielen Geflüchteten geholfen werden konnte. Ein großes Dankeschön geht nochmal an alle Beteiligten, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!
Text/Bilder: Bele Gronau, Klasse 9G2